Was hilft gegen Schwangerschaftsübelkeit?
Endlich schwanger! Doch die schöne Nachricht Schwangerschaft ist für viele Frauen mit einem unangenehmen Nebeneffekt verbunden: der Morgenübelkeit, auch Schwangerschaftsübelkeit genannt – denn das Unwohlsein kann zu jeder Tages und Nachtzeit auftreten. Einige Schwangere sind sehr stark betroffen und klagen mehrere Monate lang über anhaltendes Unwohlsein. Andere Frauen haben mehr Glück und werden nur für ein paar Wochen und dann auch nur recht selten vom Gefühl der Übelkeit heimgesucht. Schätzungsweise leiden etwa 70 bis 80 Prozent aller Schwangeren im ersten Trimester unter Übelkeit. Und rund 50 Prozent aller Frauen müssen sich sogar regelmäßig erbrechen. Viele fragen sich, bis zu welchem Grad Erbrechen und Unwohlsein normal sind und ab wann eine Schwangerschaftsübelkeit gefährlich werden kann. Die wichtigsten Fakten, Antworten auf die meist gestellten Fragen und die besten Tipps im Überblick:
Ab wann tritt Schwangerschaftsübelkeit meistens auf und wann endet sie?
Ab welcher Woche die Probleme auftreten ist von Schwangerschaft zu Schwangerschaft unterschiedlich. Meist treten Unwohlsein und Magenprobleme oder gar regelmäßiges Erbrechen ab der fünften Schwangerschaftswoche auf. Frühestens aber unmittelbar nach dem Ausbleiben der Regel, also rund zwei Wochen nach der Empfängnis. Meist dauert das flaue Gefühl im Magen bis zur zwölften oder 14. Schwangerschaftswoche an, manche begleitet es noch bis zur 16. Schwangerschaftswoche. Jedoch kann sich bei einer Schwangerschaft mit Zwillingen oder Mehrlingen das Unwohlsein noch bis ins zweite Trimester hinziehen.
Welche Ursachen kann Schwangerschaftsübelkeit haben?
Woran es genau liegt, dass manchen Frauen die Schwangerschaft im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen schlägt, ist unbekannt. Mit der Größe oder dem Geschlecht des Babys hat diese Art von Übelkeit jedoch definitiv nichts zu tun. Experten gehen davon aus, dass die Übelkeit während einer Schwangerschaft etwas mit der hormonellen Umstellung des Körpers zu tun hat. Vor allem der Anstieg von Östrogen und Progesteron Spiegel, aber auch das Schwangerschaftshormon HCG gelten als Auslöser für die Übelkeit, unter der viele Frauen während der Schwangerschaft leiden. Die Tatsache, dass die meisten, die unter diesem unangenehmen Nebeneffekt leiden, sich eher morgens erbrechen, legt außerdem nahe, dass die Übelkeit auch durch einen niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann. Ob jemand zu Schwangerschaftsübelkeit neigt, kann man im Vorfeld nicht feststellen, jeder Körper reagiert eben anders auf diese große Umstellung. Frauen, die unter Schwangerschaftsübelkeit leiden, können auch häufig keine fetten, säuerlichen oder stark gewürzten Speisen essen, ja sogar riechen. Oftmals sind es insbesondere Fisch, Fleisch oder Eier, die Übelkeit auslösen. Manchmal reicht es auch, sich das Essen bloß vorzustellen, und schon setzt die Übelkeit ein.
Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle: Stress und andere psychosoziale Belastungen können ebenfalls Schwangerschaftsübelkeit hervorrufen oder verstärken. Etwa, wenn es Probleme in der Partnerschaft oder in der Familie gibt, denen die Schwangere ausgesetzt ist.
Ist Schwangerschaftsübelkeit schlecht für das ungeborene Baby?
Die gute Nachricht ist: Dem ungeborenen Baby schadet regelmäßiges Erbrechen nicht, die Versorgung mit Nährstoffen ist insbesondere in den ersten Monaten einer Schwangerschaft gewährleistet. Tatsächlich können Übelkeit und Probleme mit dem Magen in der Frühschwangerschaft sogar ein gutes Zeichen sein. Eine Studie aus dem Jahr 2016 kam zu dem Schluss, dass bei Frauen, die unter Schwangerschaftsübelkeit im ersten Trimester leiden, das Risiko einer Fehlgeburt um 50 bis 75 Prozent sinkt. Und in der Regel ist es mit der unangenehmen Übelkeit nach der 12. Schwangerschaftswoche vorbei. Und damit man die morgendliche Übelkeit gut übersteht, gibt es viele verschiedene Tipps.
Was kann man gegen Schwangerschaftsübelkeit tun?
Vorab: Ein Geheimrezept gegen Unwohlsein und Erbrechen gibt es nicht. Für jede funktionieren da andere Tipps und Hilfsmittel.
Da morgendliche Übelkeit auch mit einem geringeren Blutzuckerspiegel am Morgen in Verbindung stehen kann, hilft es (noch im Bett liegend) ein paar Bissen zu essen, zum Beispiel ein paar Cracker, Reiscracker, Zwieback oder ein Stückchen Schokolade. Dazu trinkt man am besten eine Tasse ungesüßten Tee. Wenn man anschließend noch ca. 20 bis 30 Minuten wartet, kann der Blutzuckerspiegel in dieser Zeit nach dem Essen ansteigen.
Ein weiterer Tipp: Anstelle von drei großen Mahlzeiten morgens, mittags und abends, lieber öfter am Tag, aber dafür kleinere Portionen essen – diese sollten allerdings auch mehr Kohlehydrate enthalten als sonst.
Wer sich bewusst ist, welche Speisen oder Gerüche die Übelkeit auslösen, sollte diese meiden und nicht zu sich nehmen. Meist sind es besonders fettige Gerichte oder stark gewürzte Speisen, die Schwangere nicht riechen können. Tipp: Aber auch säure- oder kohlensäurehaltige Getränke sollten Schwangere eher nicht trinken.
Auch frischer Ingwer kann gegen Unwohlsein und Übelkeit helfen. Zum Beispiel, wenn man ihn kaut oder frisch aufgebrüht als Ingwer-Tee trinkt. Aber auch das Trinken anderer magenschonender warmer Getränke hilft, wie zum Beispiel Kamillentee.
Und ganz wichtig: Stress und psychische Belastungen wenn möglich vermeiden, denn auch das kann Probleme während der Schwangerschaft hervorrufen oder verstärken. Als SOS-Methode können Meditationen und Atemübungen helfen. Grundsätzlich ist es jedoch wichtig, anstrengende Situationen zu vermeiden.
Kann die Einnahme von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln bei Beschwerden helfen?
Ja, einige Experten empfehlen außerdem während der Schwangerschaft zusätzlich ca. 50 bis 100 Milligramm Vitamin B6 zu sich zu nehmen, um Übelkeit zu verhindern. Vitamin B6 reguliert die Hormonproduktion – und insbesondere hormonelle Schwankungen sind oft Ursache für das Unwohlsein. Außerdem tragen die Vitamine B6, B1 und B12 zur normalen Funktion des Nervensystems bei und können so beruhigend auf Geruchsempfindlichkeit oder Übelkeit. Der Vitamin B Komplex von Apofy enthält neben diesen drei Vitaminen auch noch weitere wichtige B-Vitamine, die wichtig sind für einen normalen Stoffwechsel, die Konzentrationsfähigkeit und die Energieproduktion. In jedem Fall ist die Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker sinnvoll.
Wann sollten Schwangere wegen anhaltender Übelkeit zum Arzt gehen?
Grundsätzlich gilt: Wenn das Leben durch die Schwangerschaftsübelkeit längerfristig eingeschränkt wird. Und natürlich auch, wenn Schwangere aufgrund der Übelkeit nicht zur Arbeit gehen können – dann sollten sie sich in jedem Fall krank schreiben lassen.
In manchen Ausnahmen, etwa wenn sich Brechreiz und Übelkeit hartnäckig halten, auch nach den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nicht verschwinden und die Schwangere sich bis zu fünfmal am Tag übergeben muss, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dann besteht der Verdacht auf "Hyperemesis gravidarum", eine extreme Form der Übelkeit während der Schwangerschaft. Dies wird durch folgende Symptome von "normaler" Schwangerschaftsübelkeit abgegrenzt: Gewichtsverlust (mehr als 5% des Körpergewichtes), Dehydrierung, Ketoazidose (Stoffwechselentgleisung durch Insulin-Mangel) und Elektrolyt-Anomalien (bei vielen Frauen).
Falls das Erbrechen während der Schwangerschaft nicht aufhört, kann der Frau intravenös Flüssigkeit zugeführt werden, gegebenenfalls angereichert mit Zucker, Elektrolyten und Vitaminen. Bei Bedarf werden auch brechreizhemmende Medikamente verabreicht, die sicher während der Schwangerschaft sind: zunächst Vitamin B6, falls das nicht hilft, ein anderes Medikament.
Grundsätzlich ist Übelkeit kein Grund zur Sorge. Falls doch Unsicherheiten bestehen, kann ein Besuch beim Arzt diese schnell beseitigen. So lässt sich zumindest ein Stressfaktor schnell auflösen.
